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Planlosigkeit: Ein Plädoyer

Planlosigkeit: Ein Plädoyer

Planlos_Kalender_March

Es gibt ja bekanntlich 2 Arten von Menschen. Jene, die alles in ihrem Leben planen und andere, die es eher auf sich zukommen lassen. Diese machen sich nicht allzu viele Gedanken über ihren weiteren Lebensweg. Ich möchte nun eine 3. ergänzen, nämlich jene, die sich anfangs einen Plan zurechtgelegt haben, dann aber über die Jahre hinweg erkennen, dass (zu strikte) Pläne eigentlich überhaupt keinen Sinn ergeben. Hiermit möchte ein Plädoyer auf die Planlosigkeit geben. Welche Erfahrungen ich gemacht und welche Erkenntnisse ich daraus gewonnen habe …

Planlosigkeit: Träume & Realität

Ich habe keine Ahnung, ob dies eine Erscheinung unserer Neuzeit ist, oder ob (Lebens)Pläne schmieden früher besser geklappt hat. Aber jene Flexibilität, die bereits in vielen Bereichen unseres Lebens angekommen ist, hat jedenfalls bereits Einfluss auf unsere Gedankengänge genommen. War es früher so, dass man sich mit Anfang 20 genau ausmalte, in welchen Job und in welcher Lebenssituation in den kommenden 20 bis 30 Jahren stecken möchte. Ist dies dann genauso eingetreten? Hat es vor Jahren noch funktioniert, dass dies dann genauso eingetreten ist und man sein Leben nach den eigenen Plänen leben konnte? Heutzutage, so kommt mir vor, ist alles bereits so schnelllebig geworden. Ich überlege nicht mal, was ich am nächsten Tag essen möchte. Aber auch eigene Erfahrungen haben mich spüren lassen, dass es einfach keinen Sinn ergibt, wertvolle Zeit und Kraft in zu strikte Pläne zu investieren. Die Vorstellung, wie ich mein Leben mit 25 Jahren, mit 30 Jahren oder mit jetzt mit Ü35 Jahren verbringen möchte, sah damals noch ganz anders aus.

Ich hätte mir damals nie ausgemalt, dass ich beispielsweise bereits 10 Jahre bei meinem derzeitigen Arbeitgeber beschäftigt sein werde. Auch hätte ich mir damals vorgestellt, dass ich mit 35 Jahren wahrscheinlich schon 2 Kinder einen Hund, einen Ehemann und ein riesiges Haus haben werde. Das war die Wunschvorstellung von damals – die Realität heute sieht anders aus. Natürlich ist die Enttäuschung darüber groß, wenn etwas nicht so eintritt, wie man es sich jahrelang vorgestellt und gewünscht hat. Doch dieses Gefühl ist kein unbekanntes und es wird uns noch öfter im Leben begegnen. Es gehört zum sogenannten Erwachsenwerden dazu. Das gute ist aber, dass es uns stärker macht, uns wachsen und uns die Herausforderungen im Leben leichter nehmen lässt. Die neue ungeplante Situation wird dann gar nicht mehr als schlimm bewertet und man erkennt die positiven Seiten daran. Oftmals, so war es jedenfalls immer bei mir, erkennt man den Grund, warum etwas so und nicht anders passiert ist.

“Das Leben ist zu kurz für Gedanken & Taten, die uns einschränken und die Freiheit nehmen, das zu tun, was uns von innen heraus motiviert”

Andrea, Karrieregeflüster

Die lineare Karriere: ein Relikt ihrer Zeit

Nichts desto trotz sollte man nicht komplett planlos durch’s Leben gehen. Eine gewisse Vorstellung oder Träume sind hilfreich. Sind eine Art Anker, der Menschen wie mir oft geholfen hat, mich zu orientieren oder mich an etwas festhalten zu können. Eine zu fixe Vorstellung von etwas zu haben, stellt sich dann aber oft als Enttäuschung heraus. Jene Flexibilität, die von uns zum Beispiel in der Arbeitswelt gefordert wird, sollten wir auch für uns selbst beibehalten. Karrieren sind heutzutage nicht mehr linear. Ich muss nicht bereits mit Mitte 20 wissen, in welchen Job ich mich in 20 oder 30 Jahren sehe. Wir leben in einer Zeit, in der wir die Wahl haben das zu tun, was wir möchten, was uns begeistert, was uns motiviert und welche Aufgaben für uns und auch für andere einen Sinn ergeben.

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Auch haben wir freien Zugang zu jeglichen Bildungseinrichtungen. Wir haben sogar die Möglichkeit, selbstständig eigene Ideen weiterzuverfolgen und daraus ein Business zu machen. Es ist nicht mehr verpönt, keinen linearen Lebensweg im Lebenslauf abgebildet zu haben. Sogenannte Quereinstiege in den verschiedensten Berufen und Branchen werden immer mehr und damit auch zu einem künftig “normalen” Verlauf. Schränke dich deshalb nicht ein. Probiere aus worauf du Lust hast, welche Tätigkeiten dir Freude bereiten und vor allem welcher Beruf dir die Motivation ganz von alleine bringt.

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