Andrea König ist Soziologin, Business Mental Coach, New Workfluencer und…
Alle paar Jahre den Job wechseln? So weit möchte es Christina Bischof, Geschäftsführerin des Start-up-Unternehmens „feschi“, bei ihren Mitarber:innen gar nicht erst kommen lassen. Auch ein Start-up braucht New Work und damit individuelle Maßnahmen, die zu einer modernen Unternehmenskultur passen. Welche Leadership-Aspekte ihr besonders in dieser Zeit wichtig sind und wie bei feschi Retention-Management gelebt wird, hat Christina mir in diesem Interview verraten …
Check In:
Auf meiner Visitenkarte steht: Geschäftsführerin der feschi GmbH
In 3 Worten beschrieben bedeutet mein Job: Leadership, Creativity & Fun
New Work definiere ich persönlich als: ein gesundes & effizientes Arbeitsumfeld
Die neue Arbeitswelt bedeutet für mich und meinem Job vor allem: Dinge auszuprobieren, mich auf Neues einzulassen & zukunftsorientiert zu denken
Liebe Christina, wie ist dir die Idee zu deinem Start-up-Unternehmen „feschi“ gekommen? Wann war dir klar, dass du selbst gründen möchtest?
Mein erstes Unternehmen habe ich bereits 2015 im Alter von 24 gegründet – damals noch ein Einzelunternehmen als Content Creator. Feschi wurde ziemlich zeitgleich von meiner Mama (selbständige Friseurmeisterin) gegründet, die zusätzlich zu ihrem Salon auch eigene Produkte haben wollte. Sie hat feschi damals stationär bei sich im Salon sehr erfolgreich aufgebaut. Einige Jahre später kam die Idee auf, dass Ganze zusammen als Mutter-Tochter Team aufs nächste Level zu bringen. So haben wir 2020 mit einem neuen Onlineshop und einem überarbeiteten Konzept gestartet. Mittlerweile füllt die Arbeit bei feschi den größten Teil meines Tages und ich habe nach all den Jahren als Bloggerin/Content Creatorin eine neue bzw. weitere Berufung gefunden. Damit natürlich auch ein zweites Standbein!
Wie ist es dir/euch zu Beginn der Unternehmensgründung ergangen? Welche Herausforderungen haben sich aufgetan?
In erster Linie ist eine Gründung immer sehr zeitintensiv und es gibt viele externe Stellschrauben von denen man abhängig ist (Ämter, Agenturen, Banken etc). Das ist für mich, als jemand der immer alles sofort und schnell möchte, sehr schwierig gewesen. Ansonsten hat man als Start-up viele Herausforderungen, vor allem wenn man selbstfinanziert arbeitet. Zudem hört sich „gründen“ immer spannend an, aber die ersten Monate und Jahre bedeutet es erstmal nur viel Arbeit. Auch das Thema Risiko & Verantwortung spielt besonders ab dem Punkt, an dem man den/die erste/n Mitarbeiter:in einstellt nochmal eine größere Herausforderung. Aber das Durchhaltevermögen und die Risikobereitschaft haben sich gelohnt! Ganz nach dem Motto: Gotta risk it, to get the biscuit!
Grundvoraussetzung im Sinne unserer modernen Unternehmenskultur ist bei uns aber immer eine ausgeprägte Hands-on Mentalität und der Wunsch, etwas aktiv zum Wachstum und Erfolg beitragen zu können.
Christina Bischof, Geschäftsführerin feschi
Welche Rolle spielt eine moderne Unternehmenskultur für dich als Person bzw. für euch als Start-up?
New Work und damit eine moderne Unternehmenskultur, spielen eine sehr große Rolle! Wir sind ein junges Team und ich weiß, wie schnelllebig die heutige Arbeitswelt ist. In Bereichen wie Marketing ist ein Jobwechsel alle 2 Jahre sehr üblich und das möchte ich vermeiden. Ich möchte ein Team aufbauen, das nicht das Bedürfnis hat, den Job nach zwei Jahren zu wechseln. Wir schaffen hier bei feschi ein modernes und flexibles Arbeitsumfeld. Das bedeutet zum Beispiel die 4-Tage Woche. Wir hatten erst kürzlich unsere Testphase, und es hat sich gezeigt, dass es nicht unbedingt immer 40h pro Woche braucht.
Außerdem ermöglichen wir unseren Mitarbeiter:innen auch zeitweise Remote-Work im Ausland. Aktuell haben wir noch keine Mitarbeiter:innen die ausschließlich remote arbeiten, aber ich bin dem gegenüber sehr offen. Einfach auch um die Auswahl an potenziellen Talenten zu vergrößern. Natürlich bieten wir auch Homeoffice & flexible Arbeitszeiten an. Alles in einem gesunden Maß, denn ein wenig Struktur benötigen wir als kleines Team schon. Auch ich kann und will im Bereich New Work noch sehr viel lernen. Ich glaube, die Arbeitswelt verändert sich gerade sehr stark. Um langfristig ein/e gute/r Arbeitgeber:in zur sein, muss man Veränderungen mitmachen!
Der Fachkräftemangel ist derzeit in aller Munde, auch angefeuert durch die Pandemie. Wie stehst du zu dem Thema und welche Maßnahmen oder Ideen gibt es, auch künftig Talente für feschi zu gewinnen?
Das Thema hat uns zum Glück noch nicht betroffen. Allerdings glaube ich, durch Möglichkeiten wie Remote-Work, sowie einer modernen Unternehmenskultur, kann man solche Risiken und Schwierigkeiten verkleinern. Als doch recht digitales Unternehmen haben wir viele Möglichkeiten, um Talente zu gewinnen. Aktuell haben wir hauptsächlich Berufseinsteiger:innen im Team. Wir scheuen uns nicht davor, unseren Mitarbeiter:nnen auch auch noch viel selbst beizubringen. Jedes neue Teammitglied erschafft sich seinen/ihren Arbeitsplatz selbst, basierend auf den eigenen Stärken. Grundvoraussetzung im Sinne unserer modernen Unternehmenskultur ist bei uns aber immer eine ausgeprägte Hands-on Mentalität und der Wunsch, etwas aktiv zum Wachstum und Erfolg beitragen zu können.
Welche Zukunftspläne hast du mit feschi? Worauf können wir uns künftig freuen?
Ich möchte feschi als authentische Marke etablieren und vor allem, als die erste Adresse, wenn es um Hair Know-How geht. Wir möchten unsere/n Kund:innen nicht nur mit tollen Produkten versorgen, sondern auch mit dem entsprechenden Wissen. Denn das ist in der Haarpflege genauso relevant für langfristige Zufriedenheit und ein schönes Ergebnis. Zudem arbeiten wir stets daran nachhaltiger zu werden und uns auch in diversen Umwelt-Aspekten zu verbessern. Wachstum messe ich nicht nur in Zahlen, sondern auch diesen Punkten. Selbstverständlich wird es von feschi auch weitere Produkte geben, hier sprudelt es bei uns nur so vor Ideen. Alles einfach Step by Step ohne uns selbst zu überholen aber auch ohne auf der Strecke zu bleiben.
Welchen Lieblingstipp möchtest du noch unbedingt mit der #NewWorkCommunity teilen?
Sei mutig, besonders wenn du Gründer:in bist oder als Teamlead arbeitest. Raus aus der Komfortzone, auch in diesem Bereich!
About
Christina Bischof ist bereits während ihrer Studienzeit in die Selbstständigkeit eingetaucht, damals als Bloggerin. Heute ist die gebürtige Wienerin zusätzlich Geschäftsführerin bei feschi, einer österreichischen Premium Haircare Brand. Feschi wurde ursprünglich 2015 von Christinas Mutter, Michaela Bischof, gegründet. 2018 kam Christina ins Spiel und bringt seitdem ihre Expertise im Bereich Marketing und E-Commerce ein. Die harte Arbeit hat sich gelohnt! Nicht nur die feschi Produktpalette erweitert sich stetig, sondern das feschi Team ist ebenso weiterhin am Wachsen!
Hast auch du Lust, deine Expertise mit der #NewWorkCommunity zu teilen? Dann freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme
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Andrea König ist Soziologin, Business Mental Coach, New Workfluencer und Gründerin des Blogs „Karrieregeflüster“. New Work sieht sie als Chance, die beste Version von uns selbst zu sein und somit nachhaltig die Arbeitswelt zu verändern.
Ein schöner Blog mit ansprechender Aufmachung und tollem Design. Ich lese den immer gerne. Vielleicht könntet ihr mal was zum Thema Nachfolgeregelung machen. Da habe ich noch nichts zu entdeckt hier.
Vielen lieben Dank für die netten Zeilen und das tolle Feedback! Thema „Nachfolgeregelung“ ist schon notiert 🙂