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Stress als Chance: Wachstum in herausfordernden Zeiten

Stress als Chance: Wachstum in herausfordernden Zeiten

Im Gespräch mit Melissa Veronika Lobert, der Autorin des Buches „Stress lass nach – oder lieber doch nicht!“, tauchen wir ein in ihre inspirierende Reise von den Anfängen im Jugendamt bis hin zur systemischen Beraterin und Stressmanagement-Trainerin. Schon zu Beginn ihrer Karriere begann sie, die Grundlagen für ihre Resilienz zu legen. Doch was trieb sie an, sich in die komplexen Themen von Stress, Resilienz und Burnout-Prävention zu vertiefen? In diesem Interview gewährt Melissa Einblicke in ihre Motivation, ihre Erfahrungen und teilt wertvolles Wissen für Trainer:innen und Interessierte, die nach praktischen Ansätzen suchen.

Check In:

Auf meiner Visitenkarte steht: Dipl. Soz. Pädagogin/Sozialarbeiterin, Systemische Familienberaterin, Stressmanagement-Trainerin, Kursleiterin für Autogenes Training und Burnout-Prävention & Bewegungscoach

In 3 Worten beschrieben bedeutet mein Job: Leben individuell optimieren

New Work definiere ich persönlich als: Notwendig, um den Anschluss nicht zu verlieren und (noch) an einigen Stellen herausfordernd.

Die neue Arbeitswelt bedeutet für mich und meinem Job vor allem: Mehr Menschen zu erreichen und zu unterstützen, und das auf einer neuen Spielwiese: Als Systemische Beraterin finde ich neue Möglichkeiten immer wunderbar.

Liebe Melissa, du beschreibst in deinem neuesten Buch „Stress lass nach – oder lieber doch nicht!“, publiziert bei novum Verlag, deinen interessanten Werdegang hin zur systemischen Beraterin & Stressmanagement-Trainerin. Dein erster Job nach dem Studium startete im Jugendamt, wo du schon begannst, Dinge zu hinterfragen und deine Resilienz aufzubauen. Wie kam’s dazu?

Gerade die sozialen Berufe sind emotional oftmals höchst anstrengend, wenn man auf keine gute und tragfähige Basis zurückgreifen kann. Auch wenn es mir damals nicht bewusst war, was diese „gute und tragfähige“ Basis beinhaltet, wusste ich, dass es Unterschiede gab, und das empfand ich als äußerst spannend. Auch wenn man oft sagt, soziale Berufe sind emotional herausfordernd, so geben sie einem auch eine ganze Menge zurück, insbesondere wenn man selbst resilient ist und über ein gutes Stressmanagement verfügt.

Was fasziniert dich an den Themen Stress, Resilienz & Burnout Prävention? Und warum hast du dich dazu entschlossen, ein Buch darüber zu verfassen?

Alles. Stress, Resilienz und die Burnout Prävention sind so unglaublich vielschichtig, es geht um Ernährung, um Bewegung, um innere Arbeit und um methodisches Arbeiten wie Zeitmanagement. Man kann mit einzelnen Personen arbeiten, mit Paaren und auch mit Gruppen und jedes Mal entwickelt sich etwas Neues. Stress hat so viele Auswirkungen sowohl positiv als auch negativ. Es ist alles eine Sache des Umgangs und das möchte ich in die Welt tragen. Stress ist mehr als ein Statussymbol, mehr als Zeitnot, und mehr als zu viele Aufgaben. Stress kann auch Wachstum bedeuten.

Ohne Pausen steigt die Fehlerquote, und dies erhöht wiederum das Stressrisiko.

Melissa Veronika Lobert, Systemische Beraterin & Stressmanagement-Trainerin

In deinem Buch teilst du wertvolles Wissen darüber, wie man einen Stress-Management-Kurs in 13 Kurseinheiten inkl. Gesprächshilfen und (Achtsamkeits-)Übungen systematisch aufbaut. Was war die Motivation dahinter, für andere Trainer:innen und Coaches einen Ratgeber zu verfassen und was können Menschen daraus mitnehmen, die keine solche Ausbildung haben und dennoch am Thema interessiert sind?

Das Buch war nie als Buch geplant und entwickelte sich aus einem Manuskript für eine kleine wundervolle Truppe, die ich zu Stressmanagementtrainer:innen ausbilden durfte. Diese fragten, ob ich ihnen einige Hilfestellungen für die „Zentrale Prüfstelle Prävention“ geben könnte. Dann war das Buch auch schon fertig und fand den Weg zum novum Verlag. Es war der erste Verlag, den ich angeschrieben habe, der das Buch sofort unter Vertrag nehmen wollte.

Meine Motivation war also, einen Leitfaden für Menschen zu entwickeln, die mit Menschen arbeiten. Mir war es wichtig, dass diese Hilfestellung auch so verstanden wird und vor allem sofort umsetzbar ist. Kurz gesagt: alltagspraktisch und echt.

Unsere Arbeitswelt befindet sich sehr stark im Wandel: Welche Möglichkeiten, aber auch Gefahren siehst du darin?

Die Verbindung zu sich selbst und zu anderen aufrecht zu erhalten wird erschwert. Viele Menschen brauchen die reale Nähe, das Netzwerk in Präsenz, um sich als Teil des Ganzen zu fühlen. Digital ist dies schwerer, jedoch nicht unmöglich. Man muss hier noch einiges optimieren, um vor allem gesundheitlich gut aufgestellt zu sein.

Bewegungsangebote im digitalen Raum oder auch digitale Treffpunkte, um „gemeinsam“ zu spüren, gehören zu einer der insgesamt sieben Säulen in der Resilienz, die unbedingt bedacht werden muss.

Welche Handlungsoptionen siehst du für Arbeitnehmende, Resilienz aufzubauen und somit präventiv einem Burnout vorzubeugen? Was nutzt du bereits für dich selbst?

Eine wichtige Handlungsoption ist das Angebot von regelmäßigen und langfristigen Schulungen, denn nur ein Seminar anzubieten ist nicht ausreichend. Es geht hier vor allem um Angebote, die intern und regelmäßig geleistet werden können. Weitere Handlungsoptionen sind meiner Meinung nach diverse Bewegungsangebote, digitale Treffpunkte, gesunde Ernährung (z.B. in der Kantine), sowie gut ausgebildete Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter:innen dort abholen, wo sie stehen. Ein wertschätzender Umgang ist hier als wichtiges Beispiel anzuführen. Aber auch: Woran merke ich, dass meine Mitarbeiter:innen belastet sind? Wie führe ich das Gespräch?

Ein weiteres wichtiges Thema ist jenes der Pausen. Ohne Pausen steigt die Fehlerquote, und dies erhöht wiederum das Stressrisiko.

Dein Buch hast du mit Erfolg im novum Verlag veröffentlicht. Warum hast du dich für diesen Verlag entschieden und welche Vorteile siehst du in der Veröffentlichung eines Buchs für deine Karriere?

Der novum Verlag ist für Neuautor:innen eine sehr gute Adresse. Der Verlag kümmert sich um alles und bindet mich als Expertin konstant mit ein. So lernt man den Weg zum eigenen Buch hautnah kennen und ist permanent am Prozess beteiligt. Es bleibt also immer das eigene Baby, was mir persönlich immer sehr wichtig war.

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Sinn der eigenen Arbeit

Welchen Lieblingstipp in Sachen „Stressmanagement“ möchtest du noch unbedingt mit der Karrieregeflüster-Community teilen?

Der wichtigste Tipp ist „Was hilft hat Recht“ – ausprobieren, starten und mit der Umsetzung beginnen. Dabei gilt: Mein Weg ist nicht deiner und dein Weg ist nicht unbedingt meiner. Es ist eine manchmal anstrengende aber immer gewinnbringende Suche der eigenen Hilfestellungen, und ich begleite sehr gern dabei.

Melissa Veronika Lobert lebt „Was hilft hat Recht“. Bei ihr haben starre Konzepte keinen Platz. Mit ihr zu arbeiten, würde folgendes bedeuten:

Konfrontation – jedoch dem eigenen Tempo angemessen,

Wertschätzendes abholen – aber aus der Komfortzone lockend

Gepaart mit einer Portion Humor und Kreativität

Hast auch du eine Geschichte, die du gerne mit der Welt teilen möchtest? Bist du Trainer:in oder Coach:in und möchtest deine Erfahrungen in ein Buch packen? Der novum Verlag sucht nach Sachbuch- und Ratgeber-Autor:innen. Klicke hier, um Autor:in zu werden.

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